Die „14 Ruete“ in Dülken – Natur und Kultur

Arbeiten an den 14 Rueten

Am östlichen Rand von Dülken, Nähe der A 61, liegt eine Waldfläche, in der sich ein Zeugnis alter Kultur verbirgt: etwa 20 Flachskuhlen.
Bereits im Mittelalter spielte in unserer Region der Anbau von Flachs zur Herstellung von Leinen eine wirtschaftliche Rolle. Nach der Ernte des Flachses und der Entnahme des Leinsamens wurden die Halmbündel in die mit Wasser gefüllten Kuhlen gestellt. Dieser Vorgang diente dazu, dass Bakterien die Pektinschicht im Flachshalm zersetzten und sich die Faser später besser lösen ließ.
Nachdem die wirtschaftliche Nutzung der Kuhlen vor gut hundert Jahren beendet wurde, siedelten sich dort Arten wie Frösche, Molche, Blindschleichen und lt. Erzählung älterer Anwohner Feuersalamander und Ringelnatter an. Doch über die vielen Jahre hinweg verlandeten die Wasserlöcher immer mehr, da auch der Baumbestand und die Verkrautung auf dem Gelände zunahmen. Die Artenvielfalt an Tieren und Pflanzen ging daher erheblich zurück.
Mit dem Verkehrs- und Verschönerungsverein (VVV) Dülken, als Eigentümer des Geländes, hat die NABU-Gruppe Viersen eine Vereinbarung zur ehrenamtlichen Pflege übernommen.

Jährlich, seit 2003, findet ein kompletter Arbeitstag im Herbst statt und während des gesamten Jahres in regelmäßigen Abständen Kurzeinsätze. Durch das Entschlammen verschiedener Kuhlen ist die Dauer einer guten Wasserführung verbessert worden, so dass kurzzeitig eine erfolgreiche Stockentenbrut und mehrfaches Ablaichen von Fröschen und Kröten beobachtet wurde. Im Sommer fallen die Kuhlen jedoch alle trocken.
Weiterhin wurden mehrere Vogelnistkästen, Fledermauskästen und ein Hornissenkasten aufgestellt.
Am Eingang zu den „14 Ruete“ lädt eine Bank zum Verweilen ein und eine Schautafel informiert über die Arbeitsschritte vom Flachs zum Leinen.

Kontaktadresse: Hartmut Otto, Tel. 02162-56310