Streuobstwiese

(Wird zurzeit erstellt)

In unserem Gebiet betreuen wir drei Streuobstwiesenflächen.

Eine Streuobstwiese liegt nördlich der Ortschaft Oberkrüchten, man kennt die Region auch unter dem Namen "Hennesgarten".

1998 wurden auf knapp 10.000 m2 45 Apfelbäume sowie einige Süß- und Sauerkischen im Rahmen von Ausgleichsmaßnahmen für den Bau der A52 gepflanzt. Es gibt hier etwa 10 alte Apfelsorten, u. a. Boskoop, Gloster, Sternrenette, Kaiser Wilhelm, Jakob Lebel, Cox und Rheinischer Krummstiel. Der NABU Krefeld/Viersen hatte die Pflege und Nutzung der Wiese übernommen.

Streuobstwiese Oberkrüchten

Seitdem geerntet werden kann, wurde mehr oder minder große Mengen im Herbst geerntet und zur Obstmosterei Van Nahmen (Hamminkeln) gebracht, die daraus den NABU-Streuobstwiesen-Ap­felsaft vom Niederrhein herstellt.

Die Wiese ist aber auch für viele Insekten ein wichtiger Lebensraum, inmitten intensiv genutzter Ackerflächen. Zum Glück grenzt an den südwestlichen Teil der Wiese eine Ackerfläche, die vom Biohof Bolten bewirtschaftet wird und wir deshalb, beim vornehmlichen Westwind, keine negativen Einflüsse durch Insektizide oder Herbizide zu befürchten haben. Während der Pflegemaßnahmen konnten wir schon Waldeidechsen und Grasfrösche auf unserer Wiese beobachten. Natürlich sind dort auch zwei Steinkauzröhren installiert, die aber bislang leider unbesetzt geblieben sind. Rehe sind regelmäßig zu Gast, ziehen sie zwischen der Boscherheide im Westen bis hin zum Lindbruch / Schleekerweg im Süden Niederkrüchtens.

Hier eine umfassende Lektüre zur Bedeutung der Streuobstwiesen als Schlüsselbiotop für viele Tier- und Pflanzenarten: Maßnahmen zum langfristigen Erhalt des Steinkauzes und seiner Lebensräume – hier: Schutz von Streuobstwiesen und -weiden

Leider haben wir auch in diesem Jahr weniger ernten können als erwartet, haben sich doch mehr Obstliebhaber vor unserer Ernte reichlich bedient. Die von uns aufgestellten Hinweisschilder wurden entfernt und mit ihnen die höher hängenden Äpfel von den Bäumen geschlagen.

Hier müssen wir bei der Bevölkerung für mehr Verständnis werben müssen und im kommenden Frühjahr/Sommer neue Schilder anbringen, in der Hoffnung, dass man es bei einem frischen Apfel im Vorbeigehen beläßt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Streuobswiese Hennesgarten

Über eine Beweidung dieser Fläche haben wir schon einmal nachgedacht. Dazu müsste jedoch eine kostspielige Einfriedung erfolgen und es müsste sichergestellt werden, dass die eingestellten Tiere regelmäßig kontrolliert und versorgt werden.Sorgen macht uns dabei die abgelegene Lage, die keinen besonderen Schutz der Tiere ermöglicht. Aber wir werden das Thema dennoch mit potentiellen Landwirten besprechen.

Die Pflege/Rückschnitt der Streuobstwiese wird in gewissen Abständen vom NABU Pflegetrupp Krefeld/Viersen vorgenommen. Darüber hinaus werden wir durch die Arbeitsgemeinschaft Obstwiesenschutz beraten.

Wiesensalbei (Salvia pratensis)

Auf unserer Wiese gedeiht auch der Wiesensalbei, dokumentiert hier im Link.

 

Die zweite Wiese, ca. 5.400 m2, liegt unmittelbar vor der Siedlung Venekoten. Sie wurde ab September 2018 vom NABU gepachtet und soll naturschutzgerecht bewirtschaftet werden. Auf ihr stehen bislang nur wenige, kleine Obstbäume, die sich in schlechtem Zustand befinden. Geerntet wurde hier bislang noch nicht. Auf der Magerwiese stehen einige Gehölze, Kopfweiden und Schuppen für die Schafe.

Unsere Aufgaben bestehen hier im jährlichen Mähen des Unterwuchses bzw. der aktuell alternativen Beweidung der Fläche. Wildwachsende, nicht standorgerechte Gehölze müssen zum Schutz der Obstbäume beseitigt werden.

Die dritte Streuobstwiese wurde erst im Herbst 2021 angelegt und liegt nördlich der Bebauung am Schmutzersweg in Oberkrüchten. Zwei benachbarte Flächen wurde angepachtet und ergeben jetzt etwa 5.400 m² Gesamtfläche.

Details dazu weiter unten in den Artikeln.

 

 

Sortenschilder informieren

11.12.2021


Heute war Pflanztag

04.12.2021 - Nachdem wir die beiden vorangegangenen Samstage mit der Pflege der Randbereiche beschäftigt waren, war heute der große Tag der Pflanzung.

Die Standorte der Bäume waren bereits markiert, jetzt mussten die Pflanzlöcher ausgehoben werden, der Wühlmauskorb eingebracht werden, die Wurzeln der Bäume beschnitten werden, die Bäume gepflanzt werden, der Wühlmauskorb oberhalb des Wurzelballens verschlossen werden, das Pflanzloch zugeschüttet werden, der Hochstamm angebunden werden, der erste Erziehungsschnitt erfolgen und die neue Baumscheibe hergerichtet werden.

Diese unterschiedlichsten Aufgaben wurden vom 10-köpfigen Team Hand in Hand erledigt und so konnten wir nach etwa zwei Stunden Arbeit auf eine neu angelegte Streuobstwiese blicken.

Jetzt müssen die jungen Hochstämme gut anwachsen. Die kommenden Jahre sind mehr auf die Erziehung der Bäume ausgerichtet, der Ertrag steht noch in weiter Ferne. Erst nach 10 - 15 Jahren werden wir mit gut entwickelten Obstbäumen rechnen und Ernteerfolge erzielen können.

Vielen Dank an alle Helferinnen und Helfer.

In den nächsten Tagen werden wir noch Sortenschilder anbringen, die einem interessierten Beobachter weitere Informationen zum jeweiligen Baum und seiner Art liefern.

Hier ein paar Impressionen vom heutigen Pflanztag:

 

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren

27.11.2021 - Mit Hochdruck haben fleissige Hände heute wieder an der Pflege der Wiesenflächen am Schmutzersweg gearbeitet. Nur noch eine Woche und die Obstbäume werden gepflanzt. Von daher war es uns sehr wichtig, die Pflege der Randbereiche unserer Wiese nahezu abzuschließen, damit das Schnittgut noch rechtzeitig abtransportiert werden kann, bevor die Pflanzun erfolgt.

Mit neun Helferinnen und Helfern haben wir die seit Jahren nicht mehr gepflegte Randbepflanzung durchforstet und radikal alles zurückgeschnitten, damit wieder viel Licht in die Wiese fällt. Die zurückgeschnittenen Gehölze werden mit Sicherheit wieder austreiben, dann kann man aber von Grund auf wieder Facon hineinbringen und hat kein undurchdringliches Dickicht mehr vor sich.

Auch die Verbuschung am Ostrand der Fläche wurde kräftigst bearbeitet und damit bestimmt 100 - 200 m² Freiflächen geschaffen, die wir zur Weidefläche hinzunehmen können. Vor allen Dingen sind jetzt die bis auf den Boden hängenden Gehölze beseitigt und der marode Weidezaun kann nun erneuert werden und er läuft nicht Gefahr, vom benachbarten Gehölz heruntergedrückt zu werden.

Jetzt kommen auch die Kopfweiden wieder zum Vorschein und wenn sie in den kommenden Wochen ihren Pflegeschnitt erhalten haben, wird unsere Fläche bestimmt zu einem Schmuckstück niederrheinischer Streuobstwiesenkultur.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Helferinenn und Helfern, die mit ihrem großem körperlichen Einsatz zum Erfolg beigetragen haben. Wir bedanken uns auch ganz herzlich bei allen, die mit ihrem Werkzeug und Motorsägen das alles möglich gemacht haben. Das ist Teamarbeit, wie man sie sich wünscht.

Literaturhinweise

 

1. Die Wiesenfibel: Blumen und Gräser nach Farben erkennen

Autor: Ralf Worm

Deutschlands Wiesen und Weiden sind unglaublich vielfältig und artenreich. Margerite, Klee, Vergissmeinnicht oder Herbst-Zeitlose gehören wohl zu den bekanntesten Wiesenpflanzen. Es gibt aber noch viele mehr, wie diese nun in der 5. Auflage vorliegende Wiesenfibel zeigt.

Ralf Worm führt darin anhand eines leicht zu handhabenden Farbleitsystems zu 350 Blumen und Gräsern, die unter anderem auf Glatthaferwiesen, Fettweiden, Parkrasen, Bergwiesen oder Nasswiesen vorkommen. Jedes Pflanzenporträt informiert über die wichtigsten Erkennungsmerkmale, ähnliche Arten sowie Wissenswertes. Gut einprägsame Piktogramme zeigen sofort, ob die jeweilige Pflanze eher trockene oder feuchte, saure oder basische Böden bevorzugt. Kurze Hinweise zur Funktion der Wiese als wichtiger Lebensraum für Insekten runden diese bewährte Fibel ab.

ISBN-10 : 3494018499
ISBN-13 : 978-3494018492
Abmessungen : 15.2 x 1 x 21.3 cm
Taschenbuch : 136 Seiten
Herausgeber : Quelle & Meyer; 5., überarbeitete Edition (12. Mai 2020)
Preis: 9,95 €

2. Apfel - Land: Beobachtungen auf der Streuobstwiese

Autor: Klaus Ruge
Illustrator: Christopher Schmidt

Die Kränze der Obstwiesen um Dörfer und Städte sind nicht nur lebendige Schmuckstücke, wenn die Bäume im Frühlingsweiß schäumen. Sie sind auch Lebensraum für jede Menge Tierarten: für Steinkauz, Grünspecht, Pirol, Eidechse, Siebenschläfer, Hummel, Wildbiene und viele, viele mehr. Auch mannigfaltige Pflanzen finden wir dort: Salbei, Schafgarbe, zuweilen selbst Orchideen.Der Autor erzählt von seinen manchmal spannenden, manchmal nachdenklich stimmenden Erlebnissen auf der Streuobstwiese mit dem Wendehals, dem Fuchs, mit Hornissen, Lilienhähnchen – und auch seinen menschlichen Nachbarn.Christopher Schmidt gelingt es, die Texte mit stimmungsvollen Bildern zu begleiten.Auch handfeste Sachinformationen sind im Buch zu finden. Denn der beste Schutz für die schwindenden Streuobstwiesen ist, sie sinnvoll zu nutzen. Der zweite Teil des Buches bietet deshalb unter anderem Hinweise, wo Sie Erzeugnisse der Streuobstwiesen erwerben können, und einige köstliche Rezepte mit Äpfeln der Streuobstwiese.

Schutz für die Streuobstwiesen!

Streuobstwiesen sind ein wichtiger Erholungsraum für Menschen.Streuobstwiesen sind Lebensraum für viele Tiere, Pflanzen und Pilze. Auf Streuobstwiesen sammeln Bienen würzigen Honig.Streuobstwiesen liefern köstliches Tafelobst und leckere Getränke. Der Vater des Dichters Friedrich Schiller hat sich ein Leben lang für den Obstanbau eingesetzt – lassen Sie uns diese Tradition weitertragen!

 

ISBN-10 : 3866593880
ISBN-13 : 978-3866593886
Gebundene Ausgabe: 80 Seiten
Abmessungen : 22.8 x 1.2 x 27.1 cm
Herausgeber : Natur und Tier; 1. Edition (26. Oktober 2017)
Preis: 19,80 €