Dauerthema Surfpark am Elfrather See in Krefeld

Sitzung des Naturschutzbeirats am 08.11.2021

Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Global Shots

Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Global Shots

Naturschutzbeirat lehnt das Surfpark-Projekt ab.

Nachdem der Naturschutzbeirat bereits am 02.03. erhebliche Bedenken aus Sicht des Umwelt- und Klimaschutzes gegen den geplanten Surfpark am Elfrather See erhoben hatte, stand dieser Bebauungsplan 836 am 08.11. nun erneut auf der Tagesordnung. Diesmal wurde das Artenschutzgutachten und seine Berücksichtigung in der Projektplanung vorgestellt und intensiv diskutiert. Trotz Berücksichtigung einiger Anregungen des Naturschutzbeirates aus der Märzsitzung hat der Naturschutzbeirat sich mehrheitlich gegen den Bau des geplanten Surfparks einschließlich eines Campingplatzes ausgesprochen.

Die Gründe hierfür sind insbesondere die folgenden:

  • Artenschutz: Der Naturschutzbeirat ist der Ansicht, dass die durch den Bau des Surfparks bedrohten Tierarten (Kiebitz – Rote Liste,  Flussregenpfeifer – gefährdet, Teichfledermaus – Rote Liste, Kormoran, Star, Mäusebussard) nicht ausreichend geschützt werden können: u.a. vor die Vogelschutzinsel betretenden oder um die Vogelschutzinsel paddelnden oder schwimmenden Gästen, vor massiven Vibrationen beim Bau, vor Lärm durch Bau und Betrieb, vor Licht (bis 24 m hoch aufragende Beleuchtung des Surfbeckens bis 22:00 Uhr, Nachtbetrieb Campingplatz, Konzerte, Partys), vor dem Wegfallen von Nahrungsräumen)
  • Klima: fast 40 ha der unversiegelten Fläche am Elfrather See würden durch den Bau des Surfparks dauerhaft verloren gehen. Das ist inhaltlich nicht vereinbar mit dem ausgesprochenen Klimanotfall der Stadt Krefeld und den Erfordernissen des Klimawandels.
  • Wasser: die Befüllung des Beckens soll zunächst aus dem Leitungsnetz und dann aus dem Grundwasser erfolgen: aufgrund der größten Verdunstung an heißen Tagen kann ein Wiederauffüllen aus dem Grundwasser gerade in dieser Zeit nicht verantwortet werden.

Der Naturschutzbeirat lehnt als Gremium zum Schutz der Natur und zum Entgegenwirken von Fehlentwicklungen der Landschaft den Bau des Surfparks ab.

Außerdem stand die Frage des Erhalts einer Walnussallee im Rahmen des Ausbaus der Kasernen an der Kempener Allee erneut auf der Tagesordnung. Der Naturschutzbeirat fordert im Rahmen des B-Plans  den Erhalt der unter Schutz stehenden Walnussallee und ein Nachpflanzen abgängiger Bäume.

Die Diskussion weiterer Tagesordnungspunkte wurde auf die folgende, am 7.12.2021 stattfindende Sitzung des Naturschutzbeirates vertagt.

Der Naturschutzbeirat ist ein unabhängiges Gremium bestehend aus 16 ehrenamtlichen Vertretern der anerkannten Naturschutzverbände wie NABU, BUND, LNU, SDW sowie Vertretern des regional zuständigen Landwirtschaftsverbands, des Waldbauernverbandes, des Landesverbands Gartenbau, der Landesvereinigung der Jäger, des Fischereiverbandes und des Imkerverbandes.

Der Naturschutzbeirat hat die Aufgabe bei Schutz, Pflege und Entwicklung der Landschaft mitzuwirken, hier den zuständigen Behörden Vorschläge zu unterbreiten und Fehlentwicklungen in der Landschaft entgegenwirken.

Text: Barbara Schweikart (BUND) und Michael Müller (NABU-Gruppe Krefeld)