Neue Streuobstwiesen zum Schutz der Artenvielfalt

Grünland in Oberkrüchten wird zur Streuobstwiese umgestaltet

Das Grünland am Rande des Lütterbaches wird als Streuobstwiese aufgewertet. Foto: Jürgen Richterich

Das Grünland am Rande des Lütterbaches wird als Streuobstwiese aufgewertet. Foto: Jürgen Richterich

Mit Kopfweiden gesäumte Weidefläche als eine der neuen Streuobstwiesenflächen. Foto: Jürgen Richterich

Mit Kopfweiden gesäumte Weidefläche als eine der neuen Streuobstwiesenflächen. Foto: Jürgen Richterich

Luftaufnahme der Gesamtfläche. Foto: TIM online

Luftaufnahme der Gesamtfläche. Foto: TIM online

Streuobstwiese im Oberkrüchtener Hennesgarten. Foto: Jürgen Richterich

Streuobstwiese im Oberkrüchtener Hennesgarten. Foto: Jürgen Richterich

Die Streuobstwiesen um unsere Dörfer sind schon seit Jahrhunderten nicht nur lebendige Schmuckstücke, wenn die Bäume im Frühlingsweiß erstrahlen. Heute sie sind ein wichtiger Erholungsraum für Menschen und seit je her Lebensraum vieler Tierarten, wie Steinkauz, Grünspecht, Eidechse, Siebenschläfer, Hummel, Wildbiene und viele, viele mehr. Die magere Streuobstwiese ist Lebensraum für eine Vielzahl wertvoller Pflanzen und Pilze. Kein anderer Lebensraum bietet eine solche Artenvielfalt und ist dennoch eine heute leider in Vergessenheit geratene Landschaftsform.

Um dem Trend der heutiger Landnutzung und dem damit verbundenen Artenrückgang entgegenzuwirken, erweitert der NABU Niederkrüchten seine regionalen Naturschutzaktivitäten und hat ca. 5.400 m² Grünland in Oberkrüchten gepachtet, um dort eine weitere Streuobstwiese anzulegen und langfristig zu pflegen.

Die neue Streuobstwiesenfläche besteht derzeit aus zwei unterschiedlich genutzten Grünlandflächen. Eine Fläche wurde bislang lediglich zur Futtergras- und Heugewinnung genutzt und muss in den kommenden Jahren kräftig ausgemagert werden, um eine Vielfalt an Wiesenkräutern zu fördern. Die andere Fläche wurde bislang als Weideland für Schafe genutzt und soll auch künftig beweidet werden. Diese Weidefläche wird von derzeit 16, regional typischen Kopfweiden gesäumt, die nun auch ihre regelmäßigen Pflege erhalten werden.

Für die Neuanlage wurden hochstämmige, alte Obstsorten, wie Freiherr v. Berlepsch, Jakob Lebel, Rote Sternrenette, Schöner von Elmpt, Schattenmorelle, Bühler Frühzwetsche und Hauszwetsche, ausgewählt, die bereits in kurzer Zeit mit ihren Blüten der Insektenwelt helfen und in einigen Jahren wertvolles Tafelobst und naturbelassene Fruchtsäfte liefern werden.

Die künftige Streuobstwiese ist bereits, als Teil des Landschaftsplanes 1 „Mittleres Schwalmtal“, Kreis Viersen, als Landschaftsschutzgebiet 1.2.2. Lütterbach ausgewiesen und wird durch diese Maßnahme noch wertvoller gestaltet.

Mit dieser Neuanlage ist der NABU Niederkrüchten Vorreiter in der Region und unterstützt den Wunsch vieler Bürger, mehr Obstbäume in der Gemeinde zu pflanzen. Ein Wunsch, der auch von Seiten der Gemeindeverwaltung positiv aufgenommen wurde, die zurzeit die Möglichkeit weiterer Pflanzung von Obstbäume auf ihren Gemeindeflächen recherchiert. Auch hier unterstützt der NABU mit seiner Expertise in der Standort- und Sortenauswahl.

Am Samstag, den 4. Dezember, ab ca. 09:00 Uhr, wird der NABU Niederkrüchten mit Unterstützung seiner ehrenamtlichen Helfer und den NABU-Fachleuten der AG Obstwiesenschutz die Pflanzung der Obstbäume vornehmen. Das Gelände kann über den Schmutzersweg in Oberkrüchten erreicht werden, am nördlichen Ortsrand gelegen.

Wir werden über die Pflanzaktion weiter berichten.

Jürgen Richterich, Leiter der NABU-Gruppe Niederkrüchten