Statement zum Insektensterben

Der NABU Krefeld / Viersen e.V. sieht dringenden Handlungsbedarf, um den Rückgang der Insektenvielfalt in der Region zu stoppen. Diese negative Entwicklung ist bereits seit Jahren belegt. Sie betrifft selbst früher sehr häufige Arten wie den Kleinen Fuchs, eine Schmetterlingsart, die inzwischen fast verschwunden ist.
Da Insekten eine große Bedeutung als Nahrungsgrundlage für viele Vogelarten haben, ist als Folge des Insektensterbens der Bestand vieler Vögel stark zurückgegangen. Auch als Bestäuber sind Insekten sehr wichtig. Ohne Bienen und Hummeln werden die Obstbauern keine Ernte mehr tätigen können.
Die Gründe für den Rückgang sind vielfältig. Unstrittig ist, dass unsere niederrheinische Kulturlandschaft in den letzten Jahrzehnten stark verarmt ist und viele Lebensraumelemente verschwunden sind, wie breite Weg- und Feldsäume, Ackerwildkräuter, blühende Wiesen, Hecken und vieles mehr. Somit wurde den heimischen Insekten eine wichtige Nahrungsgrundlage entzogen. Dies ist auch eine Folge der Überdüngung der Landschaft. Ebenso hat in dieser Zeit die Anwendung von Insekten- und Pflanzengiften deutlich zugenommen.
Um den Insekten und Vögeln zu helfen, ist es dringend notwendig, insektenfreundliche Landschaftselemente wieder anzulegen und naturgemäß zu pflegen, um unsere Landschaft wieder vielfältiger zu machen. Dies kann nur zusammen mit der Landwirtschaft gelingen und für diese Mehrleistungen muss sie angemessen entlohnt werden.
Jeder Mensch kann sich für mehr Vielfalt in der Region einsetzen, indem er biologisch angebaute Nahrungsmittel kauft, ebenso wie Fleisch und Eier aus Freilandhaltung. Beispielsweise ist der früher häufige Haussperling stark zurückgegangen, weil die Hühnerhaltung im Freiland verschwunden ist. Und der im Kreis Viersen stark zurückgegangene Steinkauz braucht Kühe, die draußen auf der Weide stehen. Naturverträgliche und regional angebaute Lebensmittel haben aber ihren Preis, das muss mehr gewürdigt werden. Mit den heutigen Niedrigpreisen im Discounter ist eine vielfältige Landschaft nicht zu gewährleisten.
Auch im eigenen Garten kann man viel für mehr Artenvielfalt tun, indem man auf Herbizide und Pestizide verzichtet, blühende Pflanzen und heimische Sträucher anpflanzt und den wöchentlich gemähten Rasen in eine Blumenwiese umwandelt. Konkrete Tipps für die Bepflanzung des eigenen Gartens mit insektenfreundlichen Pflanzen finden sich unter: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten-und-spinnen/insekten-helfen/index.html?utm_source=Newsletter&utm_medium=E-Mail&utm_campaign=KW43_

Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Peter Kolshorn
2. Vorsitzender des NABU-Bezirksverbands Krefeld/Viersen
peter.kolshorn(at)nabu-krefeld-viersen.de

Dr. Sandra Joppen-Hellwig
Pressesprecherin des NABU-Bezirksverbands Krefeld/Viersen
sandra_joppenhellwig(at)yahoo.de
0173 7471776