Aktuelles aus der NABU-Gruppe Brüggen

Streuobstwiesen Schmutzersweg

Aktueller Status des Streuobstwiesenprojekts Schmutzersweg

24.04.2021 - Hallo liebe NABU-Mitstreiter/-innen,

seit über einem Jahr bestimmt nun Corona in weiten Teilen auch unser Handeln und die Möglichkeit, sich beim monatlichen Stammtisch auszutauschen und die anstehenden Arbeiten und Projekte zu besprechen.

Die Welt dreht sich jedoch weiter und die Natur benötigt stets unsere Unterstützung. So möchte ich zumindest in der aktuellen Situation alle Mitglieder, die wir per E-Mail erreichen können, über aktuelle Projekte und Aktivitäten unterrichten.

In der heutigen Information möchte ich euch über ein neues Streuobstwiesenprojekt informieren. Anfang Januar haben wir Gespräche mit den Grundstückseigentümern am Schmutzersweg, Oberkrüchten, geführt. Es betrifft die Flächen nördlich der Oberkrüchtener Bebauung am Schmutzersweg, westlich des Lütterbaches. Diese Fläche sind als Teil des Landschaftsplanes 1 „Mittleres Schwalmtal“, Kreis Viersen, als Landschaftsschutzgebiet 1.2.2. Lütterbach ausgewiesen.

In Summe haben wir hier eine Fläche von etwa 5.400 m², die wir als Streuobstwiesen aufbauen möchten.

Die südliche Fläche wurde bis vor etwa einem Jahr als Schafsweide genutzt, eine gut erhaltene Stallung bietet Weidetieren Schutz. Wir möchten diese Fläche auch wieder beweiden und haben bereits mit einem Schäfer die nächsten Schritte abgestimmt.

Mit unserer Leiterin der Obstwiesen-AG, Karoline Cremer, haben wir vor Ort die Lage bewertet und werden auf dieser Fläche 12 Obstbäume pflanzen können. Wahrscheinlich werden wir acht Apfel- und vier Pflaumenbäume pflanzen, die Pflaumenbäume in der tiefergelegenen, feuchteren Fläche in Richtung Lütterbach. Die Bestimmung der Sorten steht noch aus, wird aber in Kürze erfolgen.

Wir planen die Pflanzung im Herbst (Oktober/November) vorzunehmen. Das wird ein gutes Stück Arbeit werden, denn wir werden die Wurzeln der jungen Bäume gegen den Verbiss durch Wühlmäuse schützen müssen. Dazu verwenden wir unverzinkten Draht, der nach ein bis zwei Jahren durchrostet. Das bietet also nur Schutz in den ersten Jahren und die Wurzeln können dann weiter ins umliegende Erdreich gelangen. Durch die Beweidung werden wir die Grasnarbe kurz halten können und hoffen natürlich, dass wir den hier bislang verschwundenen Steinkauz wieder ansiedeln können, der mit Sicherheit der beste natürliche Schutz ist und die Zahl der Nager in Grenzen halten würde.

Wir haben aber auch noch erheblichen Aufwand in der Ausbesserung und Erneuerung des maroden Weidezaunes. Die bestehenden Weidezaunpfähle sind morsch und müssen zum Großteil ersetzt werden. Der Zugang muss mit einem vernünftigen Weidezauntor gesichert werden, dass mindestens 4 m breit sein sollte, damit wir die spätere Zufahrt auch mit Fahrzeugen ermöglichen können. In Summe rechnen wir mit einem finanziellen Aufwand von etwa 800 - 900 Euro, um die Ausbesserung/Erneuerung der Einfriedung vornehmen zu können.

Wir hoffen, dass wir jetzt mit eurer Hilfe Spendengelder sammeln können, die wir für die Erneuerung der Zaunanlage verwenden können. Wir würden uns also sehr freuen, wenn wir in den nächsten Tagen über diesen Spendenaufruf genügend Geld sammeln können.

Eure Spende überweist bitte an unser NABU Spendenkonto:

IBAN DE72 3205 0000 0057 0011 90, SWIFT-BIC SPKRDE33XXX

Bitte gebt unbedingt „Streuobstwiese Schmutzersweg“ als Verwendungszweck an, damit der NABU eure Spende richtig zuteilen kann. Eine Spendenquittung kann sicherlich ausgestellt werden, wenn wir Namen und Adresse des Spenders erhalten.

Die zweite, nördlich gelegene Wiese soll vorerst nicht beweidet werden, da der Aufwand der Einfriedung doch erheblich ist und wir erst zu einem späteren Zeitpunkt über die Möglichkeit der Beweidung nachdenken wollen.

Aber auch hier werden wir acht Obstbäume pflanzen und hoffen, dasss wir diese herrliche Lage in den kommenden Frühjahren mit einer Blütenpracht bereichern.

Das Gras muss hier vorerst mit einem Balkenmäher kurz gehalten und das Schnittgut abgeräumt werden. Um die Artenvielfalt zu erhöhen, muss die bislang gedüngte Wiese in den kommenden Jahren ausgemagert werden. Nur so werden sich viele Kräuter und Blumen ansiedeln können.

Wer von euch Interesse und Bedarf an Gras/Heu hat, kann sich gerne mit uns in Verbindung setzen, um die Bewirtschaftung des Graslandes abzustimmen. Gerne könnt ihr auch diese Information weitergeben, solltet ihr in eurem Bekanntenkreis Tierhalter kennen, die daran Interesse haben könnten.

Für beide Flächen werden wir im Herbst auch den fachgerechten Rückschnitt der bestehenden Randbepflanzung vornehmen müssen, damit alles wieder in Form gebracht werden kann. Die Zahl der bestehenden Kopfweiden wird auch in den kommenden Jahren immer wieder Anlass für notwendige Pflegemaßnahmen sein.

Die Streuobstwiesen um unsere Dörfer sind nicht nur lebendige Schmuckstücke, wenn die Bäume im Frühlingsweiß schäumen. Sie sind auch Lebensraum für jede Menge Tierarten: für Steinkauz, Grünspecht, Eidechse, Siebenschläfer, Hummel, Wildbiene und viele, viele mehr. Auch mannigfaltige Pflanzen finden wir dort: Salbei, Schafgarbe, zuweilen selbst Orchideen. So hoffen wir, mit diesem neuen Projekt einen großen Beitrag zum Naturschutz in Dorfnähe leisten zu können.

Gerne laden wir jeden Interessierten ein, mehr über den Wert der Streuobstwiesen zu erfahren. Gerne werden wir auch Schulen und Kindergärten unsere Streuobstwiesen vor Ort zeigen und über deren Lebensraum berichten - sprecht uns dazu gerne an.

Ich hoffe, dass unser Streuobstwiesenprojekt mit eurer Hilfe sehr erfolgreich sein wird und sobald der Pflanztermin feststeht, werden wir euch wieder darüber informieren. Vielleicht möchtet ihr auch beim Pflanzen der Bäume helfen? Mit Sicherheit wird das ein toller Event für Groß und Klein in der schönen Natur nahe des Lütterbaches.

Bei Rückfragen stehe ich euch jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit bestem Dank und Gruß,

Jürgen Richterich