Schmetterlingsfreundliche Gärten gesucht. Mit diesem Aufruf wendet sich der NABU-NRW auf seiner Internetseite an Besitzer*innen von Privatgärten.
Hannelore Öchsner-Vietoris und Michael Vietoris aus Kempen, die schon seit 2007 jährlich an der Offenen Gartenpforte teilnehmen, hatten sich auf Anraten der NABU Ortsgruppe Kempen um die Auszeichnung „Schmetterlingsfreundlicher Garten“ beworben.
Nach Prüfung der eingereichten Unterlagen durch die Projektleiterin in Düsseldorf und einer Gartenbesichtigung durch die Ortsgruppe Kempen, wurde der Garten nun ausgezeichnet.
Die Freude in der Ortsgruppe Kempen war groß, als Michael Coenen dem Gartenbesitzer Michael Vietoris Plakette und die Urkunde im Rahmen einer kleinen, vorgezogenen Weihnachtsfeier überreichen konnte. Ehefrau Hannelore Öchsner-Vietoris war an diesem Abend leider verhindert.
Im Jahr 2025 geben die beiden gerne Tipps und Anregungen im Rahmen der Offenen Gartenpforte an interessierte Gartenbesitzer*innen über die Anlage und Bepflanzung eines Schmetterlingsfreundlichen Gartens weiter.
Text: Michael Coenen Foto: Michael Vietoris
Amphibienschutz
Ende Januar 2024 haben wir in Klixdorf mit 4 Aktiven einen ca. 50m langen Amphibienzaun aufgebaut. Der Zaun schützt die Amphibien während ihrer Wanderungen zwischen ihren Laich- und Sommerlebensräumen. Amphibien wie Frösche, Kröten und Molche sind gefährdet, da ihre natürlichen Lebensräume aufgrund menschlicher Aktivitäten wie Landnutzung und Infrastrukturprojekten zunehmend fragmentiert und zerstört werden.
Ein Amphibienzaun ist ein niedriger Zaun, der entlang der Straße gebaut wird und so konstruiert ist, dass er Amphibien daran hindert, auf die Straße zu gelangen. Er besteht in der Regel aus einem Netzmaterial, das sich nahe am Boden befindet und ca. 50 cm hoch ist. In regelmäßigen Abständen werden Gefäße in Richtung der Wanderung direkt am Zaun ebenerdig eingegraben. Die am Zaun entlanglaufende Amphibien fallen in diese Gefäße. An den Enden des Zauns werden Barrieren wie Gräben oder Schutzzäune eingerichtet, um sicherzustellen, dass die Amphibien entlang des Zauns geleitet werden und sicher an ihr Ziel gelangen können.
Es ist wichtig, den Amphibienzaun an einem geeigneten Ort zu errichten, an dem die Amphibien typischerweise ihre Wanderungen durchführen. Die Standorte sollten so gewählt werden, dass sie sowohl für Amphibien als auch für Autofahrer leicht erkennbar sind und die Wanderungen der Amphibien nicht behindern.
Der Aufbau des Amphibienzauns erforderte die Zusammenarbeit zwischen unserer Gruppe, der Stadt Kempen und Freiwilligen. Es ist wichtig, dass der Zaun regelmäßig gewartet wird, um sicherzustellen, dass er seine Schutzfunktion erfüllt. Dazu gehört auch die Kontrolle des Zauns auf Schäden, das tägliche leeren der Gefäße mit den gefangenen Amphibien, welche dann über das Hinderniss getragen und der anderen Seite wieder freigelassen werden.
Im Frühjahr 2021 haben wir in St. Hubert ein neues Projekt der NABU Gruppe Kempen ins Leben gerufen: Die Anlage einer Blühwiese. Heute, gut zwei Jahre später, können wir sehen, dass sich die Blühwiese gut entwickelt hat.
Die Idee, eine Blühwiese anzulegen, entstand aus dem Wunsch heraus, einen Lebensraum für bedrohte Insektenarten zu schaffen und gleichzeitig einen Ort der Schönheit und Erholung für die Gemeinschaft zu schaffen.
Mit viel Enthusiasmus und Fachwissen begannen die Mitglieder der NABU Gruppe Kempen im Frühjahr 2021 mit der Aussaat der Blühwiese in St. Hubert. Sorgfältig ausgewählte Samen einheimischer Wildblumen und Gräser wurden verwendet, um sicherzustellen, dass die Pflanzen optimal an die örtlichen Bedingungen angepasst sind und eine vielfältige und robuste Pflanzengemeinschaft entsteht.
Schon bald zeigten sich die ersten grünen Triebe, und im Sommer 2021 erblühte die Wiese in einer Farbenpracht, die alle Erwartungen übertraf.
Die positive Entwicklung der Blühwiese setzte sich auch in den folgenden Jahren fort. Im Frühling 2022 zeigten sich weitere Blumenarten, die im Vorjahr noch nicht zu sehen waren. Die Wiese wurde zu einem Paradies für Bienen, Schmetterlinge und andere Bestäuber, die reichlich Nahrung und Lebensraum fanden. Die Blühwiese lockte eine Vielzahl von Insekten und sorgte für eine erhöhte Artenvielfalt in der Region.
Mit der Anlage der Blühwiese haben wir dazu beigetragen einen wertvollen Lebensraum für bedrohte Arten zu schaffen und das Bewusstsein für den Naturschutz zu stärken. Die Blühwiese dient nicht nur der Natur, sondern ist auch ein Ort, an dem Menschen die Schönheit und Vielfalt der heimischen Flora erleben
Aktion Mahd der Blühwiese in St. Hubert
Am letzten Samstag im September 2023 haben wir uns getroffen, um die Mahd der Blühwiese durchzuführen. Wie immer bei solchen Aktionen haben sich viele Aktive aus unserer Gruppe beteiligt. Auch das Wetter hat mitgespielt und so konnten wir morgens um 9 Uhr starten und hatten die über 2000 m“ große Wiese bis zum frühen Nachmittag gemäht.
Eine Blühwiese wird in der Regel zweimal im Jahr gemäht, um eine gesunde Mischung aus Blumen und Gräsern zu fördern und das ökologische Gleichgewicht zu erhalten. Hier sind die Gründe dafür:
Hier geht es zum Artikel der RP von 2020
Wir haben im März 2020 mit freundlicher Genehmigung vom Grünflächenamt Kempen Nistkästen für unsere Vogelwelt aufgehängt. Unter anderem für Baumläufer, Meisen, Gartenrotschwanz, Sperling, sowie einen Fledermauskasten. Jetzt werden wir gespannt beobachten, ob die Nistkästen angenommen werden.
Als NABU Gruppe Kempen übernehmen wir die Kontrolle, Wartung und Reinigung der Nistkästen.
Hier geht es zum Artikel
Das Kotbrett unterm Schwalbennest
In Kempen- St.Hubert haben wir auf dem Broichweg die größte Mehlschwalbenkolonie mit über 100 Nestern. Natürlich hinterlassen die Schwalben einiges an Kot an der Fassade, den Fensterbänken und Fenstern.
Um dies einzudämmen haben wir sogenannte „Schwalbenkotbretter“ aufwendig an der Fassade mit einem Abstand von 2cm angebracht. Damit ist gewährleistet, dass die Schwalben nicht unter den Brettern neue Nester bauen. Außerdem wurde ein Abstand vom Nest zum Kotbrett von ca. 50 cm eingehalten, damit die Schwalben ungehindert einfliegen können. Um eine lange Haltbarkeit zu erreichen haben wir witterungsbeständiges Lärchenholz verwendet.
Mit dem Einverständnis der Eigentümer und einer Förderung vom Kreis Viersen konnten wir das Holz, die Winkel, die Dübel und die Schrauben finanzieren.
Mit der Unterstützung von Herrn Wilhelm Hoogen aus Kempen der Arbeitsbühnen, Hebebühnen usw. mit Sitz auf dem Industriering Ost 48 verleiht hätten wir die Aktion in knapp 8 Metern Höhe nicht durchführen können. Herr Hoogen hat uns für 2 Tage einen Hubsteiger kostenlos zur Verfügung gestellt und dafür möchten wir uns als NABU Kempen herzlich bedanken!
Es war auch für uns als Team eine Herausforderung, aber dank guter Zusammenarbeit konnten wir die Aktion erfolgreich abschließen.
Eigentlich sollte die Totholzmauer schon im Frühjahr stehen, aber unglückliche Umstände haben den Bau verzögert. Mit der Unterstützung von Hennes Dökels haben wir schon frühzeitig das nötige Totholz mit Trecker und Hänger angeliefert. Wir haben das Holz auf der Grenze zum geplanten Neubaugebiet in Tönisberg abgeladen. Da kurze Zeit später der Kampfmittlelräumdienst auf dem Gelände aktiv war, musste das Grünflächenamt das Holz vor Ort schreddern. Leider war dies unser Fehler und somit musste der Bau der Mauer verschoben werden. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben! Wir haben als NABU-Gruppe neues Totholz gesammelt und letzte Woche zum Gelände transportiert. Mit tatkräftiger Unterstützung haben wir heute dieses Projekt abgeschlossen. Unser Dank geht an die Ev. Kirchengemeinde Tönisberg und die fleißigen Helfer!
Wir als NABU-Gruppe Kempen werden ab April bis September jeden 2. Samstag im Monat auf der Engerstraße (Altstadt) in der Zeit von 10:30-13:00 Uhr einen Infostand aufbauen. Dort möchten wir mit den Bürgern ins Gespräch kommen und zudem werden wir zur passenden Jahreszeit ein Schwerpunktthema vorstellen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Im Frühjahr haben wir von der Familie Reichel eine große Fläche zur Verfügung gestellt bekommen. Mit der Hilfe von den Landwirtschaftsbetrieben Drießen und Nytus konnten wir die Fläche bearbeiten und das Saatgut aussäen. Das Saatgut wurde von der NABU-Stiftung gesponsert. Unser Dank an alle die uns dabei unterstützt haben und wir sind sehr gespannt, wie sich die Fläche in den nächsten Jahren entwickelt.
Unsere Gruppe bietet jedes Jahr für Kindergärten und Schulen Schmetterlingesprojekte an. Dabei können die Kinder die Entwicklungsphase (Metamorphose) von der kleinen Raupe bis zum Schmetterling beobachten. Dazu gehört die mehrmalige Häutung der Raupe, die Verpuppung und das schlüpfen des Schmetterlings. Das Projekt wird fachlich und kindgerecht begleitet. Die Kinder werden bei der passenden Fütterung der Raupen, Sauberkeit der Zuchtbehälter usw. einbezogen. Kaum einer weiß, dass die Entwicklung eines Schmetterlings ein äußerst komplexer und faszinierender Prozess ist. Mit diesem Projekt erreichen wir nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern.
Bei Interesse können Sie sich für die Projekte bei uns anmelden!
Nähert man sich der kleinen Ortschaft Tönisberg fällt einem bereits aus der Ferne der langestreckte Höhenzug auf. Auf diesem Höhenzug fallen einem direkt der Förderturm Niederberg Schacht IV und die alte Kastenbockwindmühle ins Auge. Der Bergbau hat sich schon lange verabschiedet und die Natur holt sich das Zechengelände zurück. Heute lebt dort die Schleiereule und zieht dort in einem Gebäude seine Jungen groß. Vom Zechengelände zieht sich der Schaephysener Höhenzug über viele Kilometer durch den Niederrhein. Dieser Höhenzug oder auch Stauch- Moräne genannt stammt aus der letzten Saaleeiszeit die fast 300.000 Jahre zurückliegt. Zwischen dem entstandenen Höhenzug ziehen sich Schluchten zu Tal, die in tief ausgespülte Hohlwege enden. Diese Hohlwege sind besondere Lebensräume die zurecht als schützenswert eingestuft sind. Hier findet man seltene Pflanzen- und Tierarten und schöne alte Baumbestände säumen die Ränder der tief liegenden Wege. Entstanden sind die Hohlwege über die Jahrhunderte durch ablaufendes Regewasser und wurden oft für den landwirtschaftlichen Verkehr genutzt. Heute werden die Hohlwege immer seltener und verschwinden an vielen Stellen und deshalb sind auch die 2 spitzwinklig zulaufenden Hohlwege in Tönisberg erhaltenswert. Sie dienen nicht nur Tieren und Pflanzen eine Heimat, sondern sind für viele Bürger ein beliebter Spazierweg. Im Sommer schützt der Hohlweg vor der Hitze und im Winter vor dem kalten Wind. Im Sommer sieht man das Waldbrettspiel, das Wiesenvögelchen durch Licht und Schatten fliegen und Erdhummeln, Grabwespen fliegen fleißig umher. Der Neuntöter ist ein extrem seltener Gast, der seit einigen Jahren wieder im Hohlweg zu hören ist und die Blindschleiche schlängelt sich über den Weg. Am Hang schläft der Fuchs, Wildkaninchen und verschiedene Wieselarten. Einige Großlibellen wie z.B. die Mosaikjungfer fliegen faszinierend um nach Nahrung zu jagen. Es gibt eine enorme Vielfalt an Pflanzen und Tieren die auf solche Wege angewiesen sind. Die Bedeutung für den Artenschutz, sowie als kulturhistorisch bedeutsame Erlebniswelt ist in Gefahr und erfordert die Erhaltung der noch verbliebenen Hohlwege.
Hier sollten wir als Naturschützer unseren Beitrag leisten, damit dieser Lebensraum nicht verschwindet.
Mit freundlicher Genehmigung der Stadt Kempen (Grünflächenamt) und der unteren Naturschutzbehörde in Viersen haben wir dort Pflegemaßnahmen durchgeführt.