Neue EU-Klimaziele – Umsetzung in Krefeld

Die EU setzt neue verschärfte Klimaziele. Krefeld beginnt mit der Umsetzung.

Neue EU-Klimaziele – Umsetzung in Krefeld

Die EU-Staaten und das Europaparlament erkennen die Dramatik der Klimakrise und verschärfen das Klimaziel für 2030. Statt 40% der Treibhausgase sollen jetzt 55% bis 2030 vermieden werden. Aber, nur Vorgaben alleine werden die nötige Klimaneutralität nicht rechtzeitig schaffen. Vor Ort, also in den Stadten und Kreisen können und müssen die Maßnahmen umgesetzt werden.

Krefelds aktuelle Schritte zur Klimaneutralität
Krefeld hat einen guten Schritt in Richtung Klimaneutralität beschlossen. Die größtenteils brachliegenden Dachflächen öffentlicher Liegenschaften energetisch zu nutzen. Solarenergie zu nutzen. Und das in einer Weise, die langfristig den städtischen Haushalt sogar entlastet. Die Beschäftigung stärkt, im Handwerk, Gewerbe und den städtischen Töchtern. Letztlich ein Konjunkturprogramm. Denn, Sonnenstrom bei richtiger Herangehensweise wirft Gewinn ab.
So hat die Stadtverwaltung im ZGM(Zentrales Gebäude-Management) die beschlossene Aufgabe aufgenommen und erste Vorplanungen unternommen. Die dann ab 2022-2025 umgesetzt werden sollen. Beginnend mit einer Fotovoltaik-Vollbelegung der Dächer von 5 ausgesuchten Schulen. Dann bis 2025 auf allen geeigneten Dachflächen der 225 städtischen Liegenschaften.
Mehrwert
Und was uns im NABU besonders gefällt, auch mit zusätzlicher Berücksichtigung des Artenschutzes, da sich Flachdächer, aber auch Fassaden prima oft auch für eine Kombination Gründach mit Fotovoltaik eignen. Die zusätzliche Dachbegrünung verbessert durch die Verdunstungskühlung die Energieausbeute, das Dachgrün vermindert die innerstädtische sommerliche Hitze, die Technik beschattet das Dachgrün, schützt so in langen Trockenperioden die Bepflanzung um nur einige weitere positive Effekte zu nennen.

NABU-Klimaschutz-Erfolg
Offensichtlich fruchten dann doch unsere Klimaschutzkampagnen und Projekte seit den 1990er Jahren. Die NABU-Demo-Foltaikanlagen auf vielen Krefelder Schulen und der Volkshochschule mit den Großanzeigen im Innenbereich. Unsere Anregung in 2014 ein Solarpotenzialkataster allen Krefelder Bürgern im Internet zugänglich zu machen. Die vielen Gespräche, Seminare und Vorträge zu Klimathemen bei Bürgern, Entscheidern und in der Politik.

Klimaschutz fordert unsere ganze Lebensweise
Aber so vielversprechend der beschlossene Schritt ist, er reicht nicht. Klimaneutral zu werden, ist eine Mamutaufgabe.
Im Sektor Energiebereitstellung kann die Solarenergie Großes leisten. 50% unseres gesamten Elektrizitätsbedarfs können wir bei Nutzung geeigneter Dachflächen erschließen. Gewaltig! Neben den städtischen Dachflächen die jetzt erschlossen werden, liegt doch der Löwenanteil der zu 95% brachliegenden Dachflächen in privater Hand. Auf Wohn,- Gewerbe- und Industriebauten. Darum müssen wir uns gleichermaßen parallel kümmern. Nicht nur bei Neubauvorhaben und Dach-Komplettsanierungen, sondern auch bei allen geeigneten Gebäuden im Bestand. Also mit Fotovoltaik Nachrüsten, wo immer es sinnvoll ist, sich amortisiert, ökologisch und ökonomisch.

Neben dem Sektor Energiebereitstellung sind die Bereiche Mobilität, Landwirtschaft, Industrie, Konsum in ähnlichen Größenordnungen klimarelevant und harren auf treibhausgasfreie Lösungen. Wie gesagt, eine Mamutaufgabe.

NABU Arbeitskreis Klimaschutz

Der NABU-Krefeld/Viersen widmet sich der Klimathematik mit besonderem ganzheitlichen Augenmerk, gerade unter Berücksichtigung des Artenschutzes. So tagt der Arbeitskreis Klimaschutz monatlich. In Pandemiezeiten online.
Wir würden uns sehr freuen, wenn sich weitere Interessenten/Klimaschutz-Aktive an unserer Arbeit beteiligen würden. Wie oben geschildert, eine durchaus erfolgreiche Arbeit. Aber auch mit weiteren großen Herausforderungen. Ideen sind vorhanden. Neue Projekte in der Planung und Umsetzung. Neugierig?
Dann bitte bei Klaus Kosmol / NABU-Krefeld/Viersen (Klimaschutz und Energiepolitik) melden. klaus.kosmol(at)nabu-krefeld-viersen.de